Die Freude, die aus der Stille kam
Warten auf die innere Ruhe.
Es war still geworden. Das aufgeregte Stimmengewirr war verstummt und hatte etwas Tieferem, Bewussterem Platz gemacht. Ich saß im weiten Rund und spürte wie diese geheimnisvolle Ruhe in mich eindrang. Die meisten Lichter waren bereits erloschen und nur die Bühne wurde von einigen mächtigen Scheinwerfern erhellt. Ich wartete. Wartete, so wie vielleicht fünf- oder sechstausend Menschen, die sich an diesem Abend eingefunden hatten. Und auf einmal betrat er die Bühne. Anfangs erkannte ich nur seine silbern-glänzende Silhouette, doch mit der Zeit gewöhnten sich meine Augen an die sie umgebende Dunkelheit. Ja, das musste er sein. Wegen ihm hatte ich die weite Reise in die Berliner Deutschlandhalle angetreten: der Meditationsmeister Sri Chinmoy.
Das Geheimnis der Meditation.
Über 15 Jahre ist dies nun her, doch ich erinnere mich noch genau an jene Verbindung von Freude, Stille und Meditation, die Sri Chinmoy damals in mir und vielen anderen Zuschauern erweckte. Es war eine innerliche Freude, die sowohl aus Sri Chinmoys stummer Anwesenheit, als auch durch seine vielseitigen musikalisch-meditativen Darbietungen erwachte. Was ist das Geheimnis der Meditation? Ich glaube, es ist dieser Zustand der Verinnerlichung verbunden mit einer grenzenlosen Freude, die kaum in Worte gefasst werden kann. Und dieser Zustand spiegelte sich an jenem Abend in Sri Chinmoy, einem authentischen Meister der Meditation wider. Sozusagen als vollkommene Reflexion jedes Anwesenden, als dessen höchstem Spiegelbild. Einem Höchsten, welches reine Wonne ist und vielleicht auch deshalb nur durch Wonne erfahren werden kann. Oder wie es die alten indischen Schriften des Veda poetisch formulieren:
"In Wonne wurden wir geboren. In Wonne wachsen wir. Und am Ende unserer Reise werden wir wieder zur Wonne zurück kehren."
(Siehe auch Web-Log zur Selbst-Transzendenz von Mahamani)