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Freude und Meditation

Wie erringen wir bleibende innere Freude? Mit welcher Haltung können wir von unseren Handlungen Freude erhalten? Was ist der Unterschied zwischen Vergnügen, Freude, Glück und Glückseligkeit? Sri Chinmoy beschreibt Verhaltensweisen, die uns Freude schenken und die unterschiedlichen Formen der Freude.

Gibt es einen großen Unterschied zwischen Freude und Glückseligkeit?

Sri Chinmoy: Es gibt einen großen Unterschied zwischen Freude und Glückseligkeit. Sagen wir einmal, Freude sei das Gegenteil von Vergnügen. Im Physischen und in der Lebensenergie zu schwelgen, wird Vergnügen genannt. Auf Vergnügen folgt unmittelbar Frustration, und auf Frustration folgt Zerstörung. Aber Freude ist etwas, das in uns wächst. Langsam und stetig kann sie wachsen. Freude kann auch vergehen, aber sie wird nie auf die Ebene der Frustration hinuntersinken. Freude haben ist wie ein Glas Wasser trinken. Wenn du durstig bist, dann trinkst du vielleicht das ganze Glas aus; dann ist alles weg. Doch wenn du das Glas in die Küche stellst, kannst du es immer wieder auffüllen. Auf dieselbe Weise wird Freude zurückgehen, wenn es die Notwendigkeit verlangt. Aber sie kann auch wieder aufgefüllt werden. Doch egal ob sie zurückgeht oder anwächst - wenn es wirkliche Freude ist, wird sie dich nie frustrieren oder zerstören.
Freude kannst du in deinem Verstand, in deinem Herzen und sogar in deinen Armen erhalten. Nachdem du im Kugelstoßen die Kugel weit gestoßen hast, wird dir dein Arm augenblicklich das Gefühl geben, dass er alles erreicht hat, und du wirst in deinem Arm Freude fühlen. Wenn du sehr schnell gehst und ein entspanntes Gefühl in deinem Knie hast, kannst du in deinem Knie Freude fühlen. Wenn du ein wenig Kraft in deinem Fußgelenk erhältst, wirst du in deinem Fußgelenk Freude fühlen. Jeder Teil deines Wesens kann also Freude empfinden. Freude kann auf die verschiedenen Teile deines Wesens verteilt sein. Du kannst Freude im Verstand, in der Lebensenergie oder im Körper empfinden. Überall kannst du Freude empfinden.
Freude steigt gewöhnlich nicht zum Tiefsten hinunter, weil sie Angst davor hat, mit dem Vergnügen zu kämpfen. Freude und Vergnügen sind praktisch gleich stark; darum hat die Freude Angst davor zu kämpfen, denn sie ist nicht immer sicher, ob sie gewinnen wird. Das eine ist ein gutes Kind, und das andere ist ein schlechtes Kind. Aber das schlechte Kind besiegt manchmal das gute Kind und macht es hilflos und hoffnungslos. Wenn das gute Kind jedoch Kraft erhält, versucht es das schlechte Kind zu verwandeln und ihm zu sagen, was es richtig und was es falsch macht. Auf diese Weise versucht die Freude, das Vergnügen zu verwandeln.
Doch Glückseligkeit ist etwas anderes. Wenn du Glückseligkeit hast, wirst du in deinem gesamten Wesen eine große Ekstase fühlen, von den Fußsohlen bis zum Scheitel. Von oben sinkt Glückseligkeits-Nektar durch das Scheitelzentrum herab und fließt in das dritte Auge. Du trinkst diesen Glückseligkeits-Nektar und verspürst ein Gefühl der Unsterblichkeit. Sobald ein kleiner Tropfen dieser Glückseligkeit in das Sahasrara-Chakra gelangt, erfährt der ganze Körper ein göttliches Entzücken. Nicht einer einzigen Zelle, nicht einem einzigen Molekül wird diese intensive Ekstase vorenthalten.
Freude kann nicht über die Grenzen ihrer eigenen Existenz hinausgehen. Aber Glückseligkeit kommt vom Reich der Seele, von der transzendentalen Schweigens-Höhe. Während sie sich niedersenkt, erleuchtet sie Schritt für Schritt alles, selbst das Grobphysische. Vom Höchsten kommt sie zum Niedrigsten. Glückseligkeit besitzt gewaltige Kraft, aber sie steigt sehr langsam herab. Wenn sie von der höchsten Ebene herabkommt, geht sie zuerst zur Arena der Seele, dann auf die Ebene der Psyche, dann auf die mentale Ebene, auf die vitale Ebene und schließlich auf die physische Ebene. Glückseligkeit steigt immer sehr, sehr vorsichtig hinunter - und zugleich sehr gleichmäßig und unaufhaltsam.

Freude befindet sich in der physischen Ebene. Seligkeit befindet sich in der inneren Ebene, aber sie ist um etwas Bestimmtes zentriert. Glückseligkeit fließt mit ihrem unsterblichen Licht durch das ganze Wesen.

Glückseligkeit ist etwas, was überall um uns herum ist. Wir verwenden den Sanskrit-Ausdruck AMRITA, der "Nektar" bedeutet. Die Götter trinken Nektar, und das ist der Grund, warum sie unsterblich sind. Doch wenn wir tief in uns gehen, können wir diesen göttlichen Nektar sogar tatsächlich selbst trinken. Wenn wir einmal wirkliche Glückseligkeit kosten, werden wir für eine Weile in den Himmel gehoben. Wenn wir diesen Nektar nur eine flüchtige Sekunde lang trinken, fühlen wir, dass unser Bewusstsein unsterblich geworden ist. Aber diesen AMRITA zu erhalten, ist so eine Seltenheit, dass viele spirituelle Persönlichkeiten ihn während einer ganzen Lebensspanne nicht mehr als zweimal trinken. Manche Heilige, Swamis und sogar Yogis, die nicht vollständig verwirklicht oder nicht vom höchsten Rang sind, trinken diesen Nektar vielleicht nur einmal im Leben.
Wenn das sehr seltene Ereignis einmal eintritt und wir Glückseligkeit erhalten, dehnt sie unser Bewusstsein augenblicklich aus und lässt uns fühlen, dass wir wirklich göttlich sind. Wenn wir diese Glückseligkeit auch nur eine flüchtige Sekunde lang erhalten, fühlen wir, dass Befreiung unser Geburtsrecht ist. Wenn ein spiritueller Meister sagt, dass er inneren Frieden, innere Freude, innere Seligkeit besitzt, dann hat er diese Dinge dauernd. Sie fließen ständig von innen, weil er in die Quelle hineingewachsen ist. Diese innere Freude, diese Glückseligkeit ist unendlich viel größer und erfüllender als die flüchtige Freude, die ein gewöhnlicher Mensch erfahren kann. Ein gottverwirklichter Mensch kann in seinem inneren Bewusstsein immer glücklich sein. In ihm fließt ein ständiger Fluss von Licht und Glückseligkeit.
Ein unstrebsamer Mensch kann Freude besitzen, aber er kann keine göttliche Seligkeit oder Glückseligkeit besitzen. Nur ein Sucher kann Seligkeit und Glückseligkeit erfahren. Seligkeit ist Intensität. Glückseligkeit ist die Freiheit der Unsterblichkeit, die ständig im Himmel der Unendlichkeit fliegt. Glückseligkeit ist etwas, das unser strebendes Leben ständig braucht, um Gott auf der Erde uneingeschränkt und bedingungslos zu manifestieren.
Gottverwirklichung bedeutet bewusstes Einssein mit Gott, und in diesem bewussten Einssein fühlt man vollständige Erfüllung. Gottverwirklichung ist vollständige innere Erfüllung. Doch es gibt auch ein Bedürfnis nach vollständiger Erfüllung im äußeren Leben. Diese Erfüllung entsteht durch Gottmanifestation. Gottverwirklichung ist ständige Erfüllung im inneren Leben und Gottmanifestation ist ständige Erfüllung im äußeren Leben.

Wenn wir uns die meiste Zeit voller Freude fühlen, bedeutet das, dass Gott mit uns zufrieden ist?

Sri Chinmoy: Wirkliche Freude bedeutet augenblickliche Ausdehnung. Wenn wir reine Freude erfahren, dehnt sich unser Herz sofort aus. Wir werden tatsächlich unsere Flügel ausbreiten und fühlen, dass wir im göttlichen Freiheits-Himmel fliegen. Die ganze Welt wird uns gehören, nicht damit wir über sie herrschen, sondern als Erweiterung unseres Bewusstseins. Wir werden Wirklichkeit und Weite.
Wir müssen unterscheiden, ob wir wirkliche Freude erfahren oder nicht. Manchmal sind wir sehr trickreich. Wir vergnügen uns an allem möglichen Geschwätz mit unseren Freunden. Wir werden eifersüchtig auf jemanden, und wenn dem Betreffenden etwas misslingt, empfinden wir Schadenfreude. Wir müssen mit dieser unreinen Freude vorsichtig sein. Wir müssen wissen, ob wir Vergnügen oder reine Freude erfahren.
Wenn es nur Vergnügen ist, erhält die Lebensenergie in uns eine blinde Kraft. Wir werden wie ein Elefant und haben das Gefühl, wir könnten die ganze Welt zertrampeln.
Wenn wir uns von einem Menschen distanzieren, der etwas falsch gemacht hat und uns an seinem Fehler freuen, dann kommt unser Gefühl der Überlegenheit zum Vorschein. Nur wenn wir das wirkliche Gefühl inneren Einsseins haben, können wir mit der Weite selbst eins werden. Dann können keine Angst, kein Zweifel, keine Eifersucht, keine Sorgen, keine Begrenzungen in uns eindringen.
Freude ist Wachstum, Freude ist eine aufbauende Kraft, die uns erfüllt. Freude ist wie eine Blume, die sich Blütenblatt um Blütenblatt entfaltet. Gott erschuf uns aus Freude, Gott will, dass wir in der Freude verbleiben, und Gott will, dass wir unsere jeweiligen Rollen mit größter Freude erfüllen. Nur wenn wir in der Freude, in innerer Freude verbleiben, können wir wirklichen Fortschritt machen.
Wenn ein spiritueller Sucher fröhlich bleibt, macht er sehr schnell Fortschritt. Seine Freude bedeutet Vertrauen in sein Leben der Strebsamkeit. Freude ist Selbstentdeckung und Selbsterfüllung.
Glücklichsein hat immer etwas Dynamisches in sich, während in der Freude etwas sehr Süßes, Mildes, Feines und Ruhiges sein kann. Im Glücklichsein kannst du eine ekstatische Bewegung erfahren, und du verlierst vielleicht dein Gleichgewicht. Doch wenn es subtile Freude ist, innere Freude, dann verlierst du dein äußeres Gleichgewicht nicht. Das ist aber nur ein Spiel mit Worten. In Wirklichkeit gibt es keinen Unterschied zwischen dem Glücklichsein der Seele und wirklicher Freude. Glücklichsein und Freude sind Synonyme.
Wenn wir wirkliche Freude erfahren, können wir fühlen, dass Gott mit uns zufrieden ist. Gottes größte Errungenschaft ist unsere Freude. Wenn wir unglücklich und niedergeschlagen sind, beherbergen wir ungöttliche, negative Kräfte. Aber wenn wir wirklich glücklich sind, können wir fühlen, dass wir Gott etwas schenken. Gottes größte Freude besteht darin, dieses Geschenk von uns zu erhalten.

Demut, Einssein und selbstloses Geben

Sri Chinmoy: Wie können wir vom Leben Zufriedenheit erhalten? Zufriedenheit können wir nur erhalten, wenn wir jemandem etwas geben - unserem größeren Selbst oder der Menschheit. Freude können wir nur erhalten, indem wir eins werden mit der Menschheit und unsere Wirklichkeit mit anderen teilen. Wenn wir eins werden, wird uns die ganze Welt dankbar sein. Wenn wir demütig sind, wenn wir werden wie ein Baum, der ständig Früchte trägt, erhalten wir vom Supreme Zufriedenheit und geben dem Supreme in der Menschheit Zufriedenheit.
Demut ist eine Wirklichkeit, die ständig sich selbst gibt. Wenn wir fünf Dollar erhalten, werden wir wie ein Kind, das denkt, es habe eine Million erhalten. Unser Rückgrat wird steif. Wir beugen uns nicht herab, um mit anderen zu teilen. Ein Baum ist nicht so. Bevor der Baum Früchte trägt, wenn er noch nichts hat, bleibt er aufrecht. Aber wenn der Baum Blüten und Früchte entwickelt, dann reckt sich der Baum nicht in den Himmel hinauf. Er sagt nicht: „Ich will mit der Erde nichts zu tun haben; die Erde ist so schlecht, so undankbar.“ Stattdessen beugt sich der Baum herab und teilt seine Früchte mit der Welt. Bevor der Baum Früchte trägt, ist er für sich. Aber wenn er etwas besitzt, wenn er Früchte zu tragen beginnt, dann bietet er sie der ganzen Welt zum Essen an.
Denke immer daran, den Supreme in der Menschheit zu erfüllen. Dann wirst du automatisch demütig werden. Je mehr du seelenvoll und ergeben gibst, desto größer ist die Erfüllung, die du von der Menschheit erhältst. Und mit dieser Erfüllung erhältst du alles, was du willst. Darum gib, gib, gib - bewusst, ergeben, rückhaltlos und bedingungslos. Dann wirst du sehen, dass du nicht jemand anderem gibst, sondern nur deiner eigenen, umfassenderen Wirklichkeit, die nach göttlicher Erfüllung hungert.
Wirkliche Demut ist das Gefühl des Einsseins. Demut bedeutet, anderen Freude zu geben. Wenn du dein inneres Einssein mit anderen nicht erreicht hast oder nicht erreichen kannst, dann kannst du versuchen, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie ebenso wichtig sind wie du oder sogar noch wichtiger. Indem wir andere fühlen lassen, dass sie entweder ebenso wichtig oder wichtiger sind als wir, zeigen wir unsere wirkliche Demut.
Hier auf der Erde wollen wir Freude erhalten. Aber wie erhalten wir Freude? Nicht indem wir uns vor andere stellen, sondern indem wir andere in den Vordergrund bringen. Wirkliche Freude erhalten wir durch selbstloses Geben, nicht indem wir besitzen oder unsere Überlegenheit zeigen. Wenn wir anderen erlauben, zuerst Freude zu haben, dann fühlen wir, dass unsere Freude vollständiger, vollkommener und göttlicher ist. Anderen zuerst Freude zu schenken ist der Weg, wirkliche Demut zu zeigen. Wirkliche und anhaltende Zufriedenheit kommt nur von selbstlosem Geben und nicht von der Jagd nach Vergnügen.

Mehr Freude und weniger Spannungen

Wie können wir in unserem täglichen Leben mehr Freude und weniger Spannungen haben? Mehr Freude können wir nur haben, wenn wir uns selbstlos geben, nicht wenn wir fordern. Spannungen gibt es, weil wir etwas auf unsere Weise getan haben wollen, während andere es auf ihre Weise getan haben wollen. Spannungen beginnen im Verstand, weil wir auf eine Weise Licht sehen und andere auf eine andere Weise. Daher gibt es keinen Frieden, keine Ausgewogenheit, nur Spannungen.
Spannungen entstehen auch, wenn wir etwas in einem Augenblick tun wollen, das zwei Stunden oder zwei Tage braucht. Wir müssen wissen, dass Gott das nicht so gemeint hat. Gott will, dass wir zwei Stunden oder zwei Tage brauchen, um die Aufgabe zu erfüllen. Wenn wir uns an Gottes Stunde und nicht an unsere eigene halten können, werden wir Freude erhalten. Spannungen verlassen den Verstand des Suchers, wenn er die Kunst der Hingabe an Gottes Willen erlernt.
Wir müssen sehen, dass Gott nicht nur in uns wirkt, sondern auch in anderen. Gott wirkt auch in unseren sogenannten Feinden. Doch sie sind nicht unsere wirklichen Feinde. Unsere wirklichen Feinde sind unser Zweifel, unsere Angst und unsere Sorgen. Wenn wir uns nicht danach sehnen, andere zu vervollkommnen, sondern nur versuchen, unser eigenes Leben zu vervollkommnen, werden wir Freude erhalten. Auch wenn wir nichts von anderen Menschen, sondern alles nur von Gott erwarten, werden wir Freude erhalten. Wenn wir fühlen können, dass wir nicht unentbehrlich sind, dass die Welt ohne uns sehr wohl weiterexistieren kann, werden wir Freude erhalten. Auf diese Art und Weise können wir alle in unserem spirituellen Leben Freude im Überfluss erhalten.

Auf den Schwingen der Freude

Sri Chinmoy: Glücklichsein ist Liebe, die sich in die Neuheit und Fülle wahren Lebens ergießt. Wenn wir ein glückliches Herz besitzen, bewegen wir uns vorwärts. Wir tauchen tief nach innen. Wir fliegen. Fortschritt ist Bewegung, und diese Bewegung findet nur statt, wenn wir Freude haben und zu Freude werden. Wenn wir glücklich sind, machen wir wirklichen Fortschritt. Wie Jesus Christus lehrte, ist das Königreich des Himmels in uns. Das Königreich des Himmels ist etwas, das wir fühlen können, es ist eine Frage unserer eigenen inneren Errungenschaft.
Der Himmel ist eine Ebene des Bewusstseins, erfüllt von Frieden und Glückseligkeit. Wir erschaffen den Himmel mit unseren göttlichen Gedanken. Sobald wir etwas Gutes denken, sobald wir beten und meditieren und versuchen, das innere Licht, das wir erlangt haben, der ganzen Welt anzubieten, beginnen wir, im Himmel zu leben. Unser Streben, unsere aufsteigende innere Sehnsucht, führt uns zu diesem Königreich. Je höher wir über unser begrenztes Bewusstsein hinausgehen, desto schneller werden wir in unser tiefstes, grenzenloses Bewusstsein eintreten und desto unmittelbarer werden wir das Königreich des Himmels in uns selbst sehen, fühlen und besitzen. Ja, das Königreich des Himmels ist in uns selbst. Wir können es nicht nur fühlen, sondern ohne den geringsten Zweifel auch zu ihm werden.

Theaterlust!

In mir wieder einmal das Bedürfnis, schöpferisch sein zu wollen. Etwas zu erschaffen, das es noch nicht gibt. Durch künstlerische Form einem Neuen Ausdruck zu verleihen.
Ich greife mir ein Buch aus dem Regal, tauche ein in die Weisheit Sri Chinmoys, in eine Welt der Bilder, Gleichnisse, Wahrheiten. Und siehe da, ein Gedicht spricht mich an, springt mir förmlich entgegen. Ein Bild formt sich, ich möchte es spielen. Spielen als Theaterstück auf der Bühne. Das nächste Gedicht fügt sich an, es passt dazu, dann noch eins, noch eins, noch eins. Eine Flut von Bildern stürzt auf mich ein, sie erzeugt einen dynamischen Strom an Spielfreude und Bewegungslust. Und schon krame ich im Schrank nach Requisiten, probiere Kostüme, übe vor dem Spiegel. Und ich jauchze vor Freude, denn eins fügt sich ans andere. Gleichsam aus dem Nichts ist ein Theaterstück entstanden, das ich auf dem nächsten europaweiten Meditations-Treffen vorführen will. Begeisterung durchflutet mich, ich habe ein Ziel. Die nächsten Tage verbringe ich damit, meine Spielgefährten zu finden, die Rollen zu verteilen, Utensilien zu besorgen, meine Texte zu lernen. Mein Alltagstrott ist verflogen, das winterliche Grau vor dem Fenster hat keine Macht mehr über mich. Überall tanzt die Freude und ich mit ihr.
Sri Chinmoy hat einmal erwähnt, dass ein Schüler, der an Depressionen litt, diese durch Theaterspielen wirksam überwunden hat. Meine eigene Erfahrung bestätigt das nachdrücklich!

Frühlingsmorgen-Glück

“Mein Morgen beginnt mit dem Sonnen-Blüten-Segen meines Geliebten Höchsten Herrn.” –Sri Chinmoy

Was für eine Freude, frühmorgens bei hellem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel einen Berg hinaufzulaufen, einzutauchen in das üppige Grün der Frühlingswiesen und-wälder. Dann hoch oben über der Stadt zu stehen, die Arme gleich Flügeln auszubreiten und all die Weite des Himmelsgewölbes in mich aufzunehmen. Einen Atemzug lang die Freiheit von allen Begrenzungen zu spüren, von allen Verpflichtungen, die unten im Gewimmel der Stadt schon darauf warten, mich wieder einzufangen. Ich laufe weiter über schmale Pfade, auf Wiesenwegen, über Stock und Stein, genieße den Anblick der blühenden Wiesen, atme genussvoll und tief das Prana der Frühlingsluft. Dann kehre ich heim, das Herz voller Weite und die Taschen voller Kräuter für meinen grünen Smoothie, der für mich mittlerweile zum besten und gesündesten Frühstück geworden ist. Ich fühle mich als Kind von Mutter Erde, bin dankbar, dass sie mich mit ihren Gaben nährt und erfüllt.
Und ich bin gerüstet für einen Alltag an der Hauptstraße, mit Verkehrslärm, Staub, Sirenengeheul. Denn das Licht des Himmels und die Kraft der Erde haben den Raum in mir schon ausgefüllt.
Diese wunderbare Erfahrung ist mir zuteil geworden, weil ich der Versuchung wiederstanden habe, mich weiter dem wohlig-weichen aber schrecklich trägen Morgenschlummer zu ergeben! Und jeden Tag in diesem schönen Wonnemonat Mai habe ich gleiche Gelegenheit dazu...

“Der Winter deiner Körper-Lethargie kann nur dann sofort vergehen, wenn du bereit bist, den Frühling deiner Seelen-Dynamik willkommen zu heißen.” -Sri Chinmoy

Die Freude, die aus der Stille kam

Warten auf die innere Ruhe.
Es war still geworden. Das aufgeregte Stimmengewirr war verstummt und hatte etwas Tieferem, Bewussterem Platz gemacht. Ich saß im weiten Rund und spürte wie diese geheimnisvolle Ruhe in mich eindrang. Die meisten Lichter waren bereits erloschen und nur die Bühne wurde von einigen mächtigen Scheinwerfern erhellt. Ich wartete. Wartete, so wie vielleicht fünf- oder sechstausend Menschen, die sich an diesem Abend eingefunden hatten. Und auf einmal betrat er die Bühne. Anfangs erkannte ich nur seine silbern-glänzende Silhouette, doch mit der Zeit gewöhnten sich meine Augen an die sie umgebende Dunkelheit. Ja, das musste er sein. Wegen ihm hatte ich die weite Reise in die Berliner Deutschlandhalle angetreten: der Meditationsmeister Sri Chinmoy.

Das Geheimnis der Meditation.
Über 15 Jahre ist dies nun her, doch ich erinnere mich noch genau an jene Verbindung von Freude, Stille und Meditation, die Sri Chinmoy damals in mir und vielen anderen Zuschauern erweckte. Es war eine innerliche Freude, die sowohl aus Sri Chinmoys stummer Anwesenheit, als auch durch seine vielseitigen musikalisch-meditativen Darbietungen erwachte. Was ist das Geheimnis der Meditation? Ich glaube, es ist dieser Zustand der Verinnerlichung verbunden mit einer grenzenlosen Freude, die kaum in Worte gefasst werden kann. Und dieser Zustand spiegelte sich an jenem Abend in Sri Chinmoy, einem authentischen Meister der Meditation wider. Sozusagen als vollkommene Reflexion jedes Anwesenden, als dessen höchstem Spiegelbild. Einem Höchsten, welches reine Wonne ist und vielleicht auch deshalb nur durch Wonne erfahren werden kann. Oder wie es die alten indischen Schriften des Veda poetisch formulieren:

"In Wonne wurden wir geboren. In Wonne wachsen wir. Und am Ende unserer Reise werden wir wieder zur Wonne zurück kehren."

(Siehe auch Web-Log zur Selbst-Transzendenz von Mahamani)

Freude ist die einzige Wirklichkeit

Die Freude am Leben wieder entdecken.
"Der Wonne entstammen wir. In Wonne wachsen wir. Am Ende unserer Reise werden wir wieder zur Wonne zurück kehren." Diese beeindruckenden Worte sind Teil der berühmten upanishadischen Schriften, die vor Tausenden von Jahren das Licht der Welt erblickten. Sie wurden von den so genannten Weisen oder Rishis in deren tiefster Meditation geschaut. Und was könnte auch schöner den menschlichen Erkenntnisweg skizzieren, als diese innerste Freude? Doch oft habe ich darüber nachdenken müssen, wie Freude in einer Welt des Leidens, der Begrenztheit und des Todes überhaupt möglich sein kann. Aber vielleicht erscheint diese Frage nur deshalb schwer zu lösen, weil sie falsch gestellt ist. Denn wie könnte Freude in einem stetig vorwärts schreitenden und, im wahrsten Sinne des Wortes, wunderbaren Universum n i c h t möglich sein?

Eine Welt der Wunder.
Erst neulich sah ich einen interessanten Film, in dem einer der Hauptcharaktere eine vergleichbare Feststellung machte. Er formulierte es folgendermaßen: "Die Menschen haben es geschafft, in einem Universum der Wunder die Langeweile zu erfinden." Aber diese Langeweile existiert nur im trockenen, menschlichen Verstand. Deshalb will der Yogi in seiner tiefsten Meditation zum Wahren vordringen. Dieses Wahre ist, wie schon eingangs erwähnt, nichts anderes als eine Welt der Wunder, eine Welt der grenzenlosen Freude.
Und war nicht sogar ein am Ende seines Lebens kranker und tauber Mensch wie Beethoven von dieser alles durchwallenden Freude überzeugt, als er seine legendäre Neunte mit der Passage "Freude schöner Götterfunken" krönte?

Eine einfache Lösung.
Aus diesem Grund muss die Freude im Leben möglicherweise gar nicht gefunden, sondern nur die Existenz der Nicht-Freude beziehungsweise von allem Langweiligen verneint werden. Wie ich finde ein Ansatz, der doch recht einfach und plausibel klingt. Man muss jedoch erst einmal darauf kommen!

(Siehe auch Web-Log zur Selbst-Transzendenz von Mahamani)

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