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Träume

Sri Chinmoy hat diesem interessanten Thema ein ganzes Buch gewidmet, das die Menschheit seit jeher fasziniert. Die Antworten stammen aus "Träume und ihre spirituelle Bedeutung".

Wie nützlich sind Träume für unser spirituelles Leben?

Sri Chinmoy: In unserem spirituellen Leben können Träume sehr nützlich sein, vorausgesetzt, sie inspirieren, ermutigen und erleuchten. Wir sollten fühlen, dass ein Traum ein Samen ist, der im Laufe der Zeit aufgehen wird. Wir müssen fühlen, dass wir nichts Geringeres als Gottes eigener Traum sind, der sich entfaltet, um das Unwissenheitsleben der Erde in das Vollkommenheitslicht des Himmels zu verwandeln. Der Traum Gottes ist der göttliche Traum, der ein Vorläufer der Wirklichkeit ist. Sobald wir Gottes Traum sehen, verwandelt er sich sofort in Wirklichkeit. Wenn du eins wirst mit Gott, siehst du, dass Gottes Traum die Wirklichkeit selbst verkörpert. Es besteht ein großer Unterschied zwischen menschlichen Träumen und Gottes göttlichem Traum. Menschliche Träume sind nur mentale Fantasien, Gedanken, Ideen und Erfindungen. Manchmal werden wir auch Opfer von feindlichen Kräften, die uns alle möglichen schrecklichen Dinge träumen lassen. Manchmal wiederum erschaffen wir unsere eigenen Fantasien, die in Form von Tagträumen Gestalt annehmen. In Gottes Fall ist sein Traum wie ein Deckel auf einem Kästchen: du hebst einfach den Deckel hoch und findest darin die Schätze, Gold und Diamanten. Mit Seinem Traum tritt Gott in die Welt Seiner Erfüllung ein, die wir die ständige Manifestation der Wirklichkeit nennen.

Die höchste Wirklichkeit ist die Umwandlung der menschlichen Natur, die im Augenblick halb tierisch und halb göttlich ist. Die höchste Wirklichkeit kann hier auf der Erde manifestiert werden, doch es wird einige Jahrhunderte dauern, oder vielleicht auch viel länger. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir still und tatenlos verharren müssen – ganz und gar nicht! Jeden Tag werden wir versuchen, in Gottes Traumboot zu segeln und zu sehen, wohin das Boot uns trägt. Wenn wir bewusst und ständig in Gottes Traumboot sitzen, wird uns dieses Boot langsam, stetig und unfehlbar zu Gottes Wirklichkeitsufer tragen. Dieses Wirklichkeitsufer ist nicht irgendwo im Himmel, es ist hier in unserem alltäglichen Leben, in unseren Gedanken und unseren Handlungen, in unserer ganzen Existenz hier auf der Erde.

Kann ein spiritueller Traum gleich gut sein wie eine Meditation?

Sri Chinmoy: Es gibt eine Art von Traum, die einer Vision gleichkommt. Wenn du einen Traum hast, der einen bevorstehenden neuen Anfang, eine neue Geburt ankündigt, dann ist dieser Traum nichts Geringeres als eine Vision und ebenso gut wie eine hohe Meditation. Wenn du diese Art von Vision hast, kannst du Gottverwirklichung erhalten, wenn es Gottes Wille ist. Sri Ramakrishna pflegte zu sagen, dass der Supreme dir ein Stück Verwirklichung geben kann, wenn du eine Vision höchsten Ranges hast. Ein solcher Traum ist nicht nur so gut wie eine Meditation, sondern geht weit darüber hinaus. Er ist eine Vision höchster Ordnung, eine kleinere Verwirklichung.

Ein Traum, der wie eine Vision ist, ist eine lebendige Wirklichkeit. Aber darüber hinaus ist diese Vision oder diese Wirklichkeit auch ein Zeichen für einen bedeutenden Fortschritt auf unserer Lebensreise dem ewig sich transzendierenden Jenseits entgegen oder auch ein Zeichen für die Meisterschaft unseres Herzens-Lebens über das Unwissenheits-Meer des Lebens.

Was bedeuten Träume von Kämpfen und Verletzungen?

Sri Chinmoy: Wenn du träumst, dass du verletzt wirst oder dass du kämpfst, so bedeutet das, dass du von ungöttlichen Kräften angegriffen wirst. Diese Kräfte können dich auf jeder Ebene angreifen – auf der physischen Ebene, der vitalen Ebene, der mentalen Ebene oder selbst auf der psychischen Ebene. Der Angriff und die Verletzung können sich auf jeder Ebene ereignen. Aber wenn du es siehst, so ist es dein Verstand, der es sieht und dich davon überzeugt, dass du verletzt bist. Wenn du träumst, dass du in einen Kampf verwickelt bist, so bedeutet das, dass du gegen die Unwissenheit kämpfst, wenn der Traum sich auf einer höheren Ebene abspielt. Wenn er von einer niederen Ebene kommt, bedeutet er nur, dass dein eigenes ungöttliches Leben gegen das ungöttliche Leben einer anderen Person kämpft. Wenn man jedoch wie du ein spiritueller Sucher ist, dann bedeutet der Traum von einem Kampf normalerweise, dass man gegen tiefste Unwissenheit kämpft, gegen die Soldaten der Unwissenheit. Du hast bereits Gottes Seite, die Seite von Wahrheit und Licht ergriffen, daher kämpfst du jetzt gegen die Kräfte, die sich gegen dich stellen, gegen deine höchste Verwirklichung von Licht und Wahrheit, gegen die Enthüllung und Manifestation der Göttlichkeit in dir.

Hast du ein paar Beispiele von Tierträumen?

Sri Chinmoy: Egal von welcher Bewusstseinsebene dein Traum kommt – wenn du ein springendes Reh siehst, so ist das ein Zeichen dafür, dass du in deinem spirituellen Leben sehr schnell läufst. Wenn du einen Elefanten siehst, egal auf welcher Ebene, bedeutet das, dass du in deinem spirituellen Leben enorme Kraft erhältst. Wenn dich im Traum ein Hund beißt, dann bedeutet das, dass du den Glauben an dein spirituelles Leben, an deinen Meister oder an dich selbst verloren hast. Wenn der Hund dir jedoch folgt, so bedeutet das, dass du in deinen Lehrer vollständiges Vertrauen hast und dass du ein gehorsamer Schüler deines Meisters bist. Diese Tierträume kommen im allgemeinen aus der Welt des Vitalen.

Was bedeutet es, von einem Ozean zu träumen?

Sri Chinmoy: Ein Ozean bedeutet Weite, eine immense Ausdehnung. Wasser bedeutet Bewusstsein. Wenn wir vom Wasser eines Ozeans träumen, so bedeutet dies Bewusstsein in seiner weitesten Ausdehnung. Im Ozean ist Bewusstsein statisch, während es in einem Fluss dynamisch ist. Ein Fluss bedeutet Bewegung. Bewegung auf das Ziel zu. Wenn wir von einem Fluss träumen, können wir fühlen, dass das Bewusstsein auf sein Ziel, das Meer oder den Ozean, zufließt.

Wenn ich schlafe, habe ich das Gefühl, von einer Klippe zu fallen und wache dadurch sofort auf. Was bedeutet das?

Sri Chinmoy: Dieses Gefühl kann auf zwei verschiedene Arten gedeutet werden. Entweder gibt dir eine göttliche Kraft Energie, damit du tief in dein Wesen hineintauchen kannst, um dein Körperbewusstsein zu erleuchten und Gott in allen Teilen deines Wesens zu erfüllen oder eine ungöttliche Kraft zwingt dich, von der Höhe, die du erlangt hast, herabzufallen, weil sie nicht möchte, dass du die Seligkeit spiritueller Höhe genießt. Wenn du beim Herabfallen keine Todesfurcht hast, sondern im Gegenteil große Energie verspürst, etwas für den Supreme [Anm. der Red.: ein von Sri Chinmoy oft verwendeter Ausdruck für Gott oder den Höchsten] auf der Ebene zu tun, auf der du ankommst, dann bedeutet das, dass eine göttliche Kraft in dir und durch dich wirkt. Wenn du jedoch Angst hast, so bedeutet das, dass du von einer falschen Kraft angegriffen worden bist. Daher rate ich euch immer, zu beten und zu meditieren, damit ihr von den göttlichen Kräften inspiriert und geführt werdet und euer Leben vollständig erleuchtet und vervollkommnet werden kann.

Was bedeutet es, wenn man in einem Traum fällt?

Sri Chinmoy: Dieser Traum hat drei mögliche Bedeutungen. Wenn du fällst und dabei zu Tode erschrocken bist, bedeutet das, dass dein Bewusstsein völlig eins mit deinem vitalen Wesen geworden ist. Diese Art von Traum hat auf der vitalen Ebene tatsächlich stattgefunden. Wenn du fällst und den Fall genießt, wie ein Kind, das auf dem Trampolin springt, so bedeutet das, dass du mit der strebenden Wirklichkeit unter dir und um dich herum eins wirst. Dieser Traum ereignet sich auf der psychischen Ebene. Wenn du beim Fallen siehst, dass viele Menschen mit aufrichtigem Hunger von unten zu dir hochblicken, dann bedeutet das, dass du von oben Licht herabbringst, um die strebende Menschheit zu nähren. Ein solcher Traum ist sehr außergewöhnlich und gleichzeitig bedeutsam. Er findet nur auf der Ebene der Seele statt.

Manchmal träume ich, dass ich durch die Luft fliege. Ist das gut oder schlecht?

Sri Chinmoy: Das ist sehr, sehr gut. Es bedeutet, dass dein Vitales fliegen kann. Auf der subtilen vitalen Ebene kannst du sehr hoch fliegen, höher als ein Flugzeug. Diese Ebene des Vitalen ist die göttlich vitale Ebene, nicht die niedere Ebene. Wenn du auf der Erde bist, musst du zu Fuß gehen, doch in der inneren Welt kannst du fliegen. Hier im Physischen erhält das Vitale nicht die Gelegenheit zu fliegen. Aber wenn du im subtilen Vitalen bist, lässt Gott dich fliegen. Sehr gut!

Was bedeutet es, wenn man im Traum schwerelos fliegt und sich nach dem Aufwachen sehr lebhaft daran erinnern kann?

Sri Chinmoy: Wenn du von schwerelosem Fliegen träumst, musst du wissen, dass der Traum in Wirklichkeit in der Welt des Vitalen stattgefunden hat – nicht in der niederen Vitalebene, sondern auf der höheren Ebene des Vitalen, auf der unser Vitales tatsächlich fliegt. Auf der mentalen oder irgendeiner anderen Ebene können wir nicht fliegen, nur auf der vitalen Ebene. Wenn wir mit dieser vitalen Ebenen eins werden, fliegen wir tatsächlich. Und wenn du ein Yogi wirst und auf der vitalen Ebene fliegst, kannst du dir dessen bewusst werden, dass es dein vitales Wesen ist, das fliegt und du kannst deinen physischen Verstand davon überzeugen. Andernfalls wirst du wahrscheinlich denken, dass dein Fliegen ein Zufall sei oder ein Geschenk des Schicksals oder einfach nur Glück. Doch wenn du Gott verwirklichst, spürst du, dass es deine eigene Fähigkeit, dein eigenes Licht ist, das es dir ermöglicht zu fliegen.

Was hat es zu bedeuten, wenn man im Traum Farben sieht?

Sri Chinmoy: Jede Farbe hat eine bestimmte spirituelle Bedeutung. Es kann sein, dass du in deinem Traum keinen Menschen siehst und keine Worte hörst, dass einfach nur Lichtblitze erscheinen. Wenn du in deinem Traum Licht siehst, musst du dir dessen bewusst sein, dass das Licht in dich eintreten und sich in dir und durch dich manifestieren wird. Wenn du die Bedeutung dieses Lichtes kennst, wirst du sofort in der Lage sein, diese Träume zu deuten. Wenn du reines Weiß in deinem Traum siehst, solltest du dir sofort bewusst sein, dass die göttliche Reinheit und das göttliche Bewusstsein der Mutter in dich eintritt. Die universelle Mutter enthält alle Farben, aber reines Weiß ist ihre Lieblingsfarbe und durch diese Farbe manifestiert sie sich. Ihr Bewusstsein wird als reines weißes Licht zu dir kommen. Wenn du ein helles Blau siehst, so bedeutet das Unendlichkeit, Spiritualität, große Kraft. Grün bedeutet neues Leben, Vitalität und Dynamik. Wenn du grünes Licht siehst, bedeutet das, dass ein neues Leben angefangen hat. Wenn du die Farbe rot siehst, wirst du wissen, dass göttliche Kraft in dich eintritt.

Wie kann man am besten etwas über die Bedeutung unserer Träume erfahren? Hilft es, Bücher darüber zu lesen?

Sri Chinmoy: Wenn du Bücher über die Bedeutung von Träumen liest, wird dir jedes Buch eine andere Antwort geben. Vielleicht hat jedes Buch auf seine eigene Weise recht. Aber du musst deine eigene Interpretation aus deinen Träumen bekommen. Wenn du einen Traum hast, dann versuche deine eigene Existenz in dem Traum zu fühlen. Versuche zu fühlen, dass du selbst in diesem Traum bist. Jemandem, der täglich meditiert, wird das nicht schwer fallen, denn wenn wir morgens oder abends zehn oder fünfzehn Minuten lang meditieren, dehnen wir unser Bewusstsein aus. Im Augenblick ist unser Bewusstsein in drei Teile geteilt. Gegenwärtig befinden wir uns im Wachbewusstsein. Doch wenn wir schlafen, haben wir ein anderes Bewusstsein: tiefen, festen Schlaf. Und dann gibt es noch ein drittes Bewusstsein: den Traumzustand. Aber wenn jemand meditiert, dehnt er sein Bewusstsein aus, so dass es alle drei Ebenen umfassen kann.

Haben Träume etwas mit Ehrgeiz zu tun?

Sri Chinmoy: Träume können viel mit Ehrgeiz zu tun haben. Es gibt normalerweise zwei Arten von Ehrgeiz. Die eine Art ist der Ehrgeiz von Napoleon, Cäsar und Alexander dem Großen. Als Cäsar sagte: "Veni, vidi, vici - ich kam, sah und siegte", war das der Ehrgeiz des Vitalen. Spiritueller Ehrgeiz jedoch sagt: "Ich sah, ich liebte und ich wurde." Mit dem Ehrgeiz des Vitalen versuchen wir, andere niederzutreten und zu beherrschen, doch mit spirituellem Ehrgeiz versuchen wir, mit anderen untrennbar und in allumfassender Weise eins zu werden. Diese Art von Ehrgeiz ist gut.

In der äußeren Welt bist du ein Pilot. Wenn du fliegst und dabei fühlst, dass dein Bewusstsein im Himmel der Unendlichkeit und Ewigkeit fliegt, dann fliegst du in etwas Unendliches hinein. Aber wenn dein Ehrgeiz oder dein Bestreben nur darin besteht, von einem Ort der Erde zu einem anderen zu gelangen, dann ist dein Ziel begrenzt. Es ist kein Ziel, das sich ständig transzendiert. Wenn du also träumst, dass du etwas tust, das sich ausdehnt, das über sich selbst hinausgeht, dann birgt dieser Traum spirituellen Ehrgeiz in sich. Wenn bei dem Traum jedoch Anfang und Ende zusammenliegen, wenn du dein Ziel kennst, dann kannst du nicht sehr weit gelangen. Der Ehrgeiz, der dich bindet und der Ehrgeiz, der dich befreit oder dir ein Gefühl von Unendlichkeit gibt, sind zwei verschiedene Dinge. Wenn du träumst, versuche zu fühlen, dass du in die Welt der Schönheit, des Friedens, des Lichts und der Seligkeit eintrittst, wo alles ständig in unendlichem Maße wächst und wo alles seine eigene Wirklichkeit transzendiert. Wenn du einen solchen Traum hast, wenn du diese Art von Ehrgeiz hast, dann ist das Erdenleben bedeutungsvoll und fruchtbar und du wirst wirklich zu einem auserwählten Instrument des Supreme, für den Supreme.

Ist es sinnvoll, seine Träume aufzuschreiben?

Sri Chinmoy: Es kann dir viel bringen, wenn du deine Träume am Morgen aufschreibst, vorausgesetzt, es handelt sich um gute, ermutigende, erfüllende Träume. Jeder Traum ist wie eine Blüte auf einem Baum. Jede Blüte fügt der Schönheit des Baumes etwas hinzu. Wenn du einen Traum hast, solltest du fühlen, dass dein Lebensbaum eine Blüte hervorgebracht hat, eine Blüte der Freude, eine Blüte der Dankbarkeit, eine Blüte der Schönheit oder eine Blüte des Friedens, die du dem Supreme zu Füßen legen kannst.

Es hilft dir, wenn du deine Träume aufschreibst, aber du solltest sie nicht analysieren. Nur ein spiritueller Meister kann deine Träume analysieren. Wenn du inspirierende Träume hast, kannst du sie aufschreiben – auf Papier oder auf die Tafel deines Herzens. Wenn du dann einmal traurig, niedergeschlagen oder enttäuscht bist und deine inspirierenden Träume liest, wird dein Bewusstsein sofort zu den höchsten Höhen emporgehoben. Wenn du jedoch analysierst, benützt du deinen begrenzten Verstand und die ganze Bedeutungsfülle, die subtile Essenz des Traumes wird sofort verschwinden. Die ganze tiefere Bedeutung des Traumes, sein Sinn, seine Größe und sein Potential – alles was an ihm göttlich und wesentlich ist – wird ihm genommen. Benütze nicht deinen Verstand. Analysiere nicht und untersuche nicht. Bewahre den Traum einfach in deinem Herzen. Liebe ihn und schätze ihn. Sobald du dann einmal ein Opfer ungöttlicher Kräfte wirst, kannst du den Traum wieder hervorholen. Dann schau in den Spiegel und sieh, wie göttlich du geworden bist.

Ist es schlecht, wenn ein spiritueller Sucher dafür betet, spirituelle Träume zu haben?

Sri Chinmoy: Für einen normalen Sucher ist es nichts Schlechtes, zu Gott um spirituelle Träume zu beten. Träume sind notwendig, genauso wie Erfahrungen notwendig sind. Wenn du allerdings keine Träume oder keine Erfahrungen hast, so bedeutet das nicht, dass du für das spirituelle Leben nicht geeignet bist. Es gibt Menschen, die nie innere Erfahrungen haben. Sie verfluchen sich und glauben, Gott sei nicht zufrieden mit ihnen. Aber weit gefehlt! Gott ist äußerst zufrieden mit ihnen. Wenn ich zum Beispiel zu einer Tür gelangen möchte, gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine besteht darin, dass ich ganz bewusst zur Tür gehe. Mein berechnender Verstand sagt, dass ich vier oder fünf Schritte machen muss um sie zu erreichen: eins, zwei, drei, vier, fünf. Jeder Schritt ist für mich eine Erfahrung. Wenn mein physischer Verstand in jedem Augenblick, in dem ich auf mein Ziel zugehe, überzeugt sein will, dann kann ich sagen, dass Schritt eins eine Erfahrung ist, Schritt zwei ist eine Erfahrung und so weiter. Wenn ich jedoch weiß, dass mein Ziel mich erwartet, ist es für mich gar nicht notwendig, jeden Schritt zu zählen oder bei jedem Schritt auf dem Weg bewusste Erfahrungen zu machen. Was in meinem Fall wichtig ist, ist nur mein Ziel. Ich gehe einfach zu meinem Ziel und dort erwartet mich Gott.

Träume und Erfahrungen können als vorbereitende Schritte dienen. Aber sie sind keinesfalls notwendig. Der menschliche Verstand möchte immer überzeugt werden und bei jedem Schritt, den er tut, Freude empfinden. Wenn wir jedoch in der Seele oder im Herzen leben, dann brauchen wir Erfahrungen und Träumen nicht diese Bedeutung beizumessen. Sie sind dann nicht notwendig, weil Gott uns auf Seine eigene Weise vorbereitet. Wenn Er uns keine überzeugenden Erfahrungen geben möchte, so ist das nicht schlimm. Aber es ist auch nicht schlimm, wenn wir zu Gott beten, um überzeugende Erfahrungen oder süße Träume zu erhalten. Schließlich wird der Tag kommen, an dem wir Gott unser höchstes Gebet darbringen werden: "O Gott, wenn es Dein Wille ist, dann gib mir Träume. Wenn es Dein Wille ist, dann gib mir Erfahrungen. Und wenn Du mir keine Träume oder Erfahrungen geben willst, so liegt das ganz bei Dir. Mach mich nur würdig, Dein Mitleid zu empfangen. Und wenn Du mich Deines Mitleids nicht würdig machen willst, so liegt das auch bei Dir. Mach mit mir einfach, was du willst. Lass Deinen Willen in mir und durch mich geschehen. Mir ist nichts anderes wichtig als Deine eigene Erfüllung in mir und durch mich." Wenn wir auf diese Weise beten können, dann kommt Gott zu uns und sagt: "Sei kein Bettler. Schreie nicht nach Träumen, schreie nicht nach Erfahrungen. Nimm mich, die Wirklichkeit selbst."

Sind Träume wichtig für einen Sucher?

Sri Chinmoy: Es hängt völlig von den Bedürfnissen des Suchers ab. Wenn ein Sucher einen Traum braucht, damit er dazu angespornt wird, tief nach innen oder weit über den Verstand hinauszugehen, dann sind Träume von äußerster Wichtigkeit. Göttliche Träume, spirituelle Träume spielen im Leben eines Suchers eine wichtige Rolle. Zudem müssen wir wissen, dass alles ein Traum ist, bevor es sich in der Welt der Wirklichkeit manifestiert. Wenn wir die Wirklichkeit schätzen, dann müssen wir auch den Traum schätzen. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir Abertausende von Träumen haben müssen um Gott zu verwirklichen – keineswegs! Wenn wir ein paar bedeutungsvolle Träume haben, so ist das mehr als genug. Selbst wenn wir gar keine Träume haben, wird das kein Hindernis für uns sein. Aber es gibt keinen einzigen Menschen auf dieser Welt, der nicht schon einen Traum gehabt hätte.

Was sollen wir tun, wenn wir einen furchterregenden Traum haben, der uns sagt, dass jemand sterben wird?

Wenn du einen furchterregenden Traum hast, dann schenke ihm bitte keine Beachtung. Angenommen du träumst, dass sich in deinem Leben etwas Schlimmes ereignen wird. Wenn du dich fürchtest, bist du schon tot. Wenn du dich jedoch nicht erschrecken lässt, kannst du während der Stunden oder Tage, die zwischen deinem Traum und dem tatsächlichen Ereignis liegen, dagegen kämpfen. Und die göttliche Gnade wird unweigerlich kommen und dir helfen. Angenommen du träumst, dass ein Freund oder ein Verwandter sterben wird und dein Traum ist absolut wahr. Morgen wird der Betreffende mit Sicherheit sterben, doch wenn du jetzt Angst hast, ist er für dich heute schon tot. Wenn du dich dem Traum unterwirfst, wirst du unnötig leiden, bevor das Ereignis tatsächlich eintrifft. Zudem wird deine Angst in das zukünftige Opfer eindringen und eine zusätzliche Belastung bedeuten.

In solch einem Fall solltest du versuchen, gegen die Möglichkeit des Todes durch Gebet und Meditation zu kämpfen. Bete zu Gott: "Ich habe es gesehen. O Gott, rette ihn, rette ihn." Statt dich erschrecken zu lassen, solltest du versuchen, zu Gott zu beten. Du denkst vielleicht, Gebet sei etwas Weibliches oder Schwaches. Keineswegs! Dein Gebet ist deine größte Stärke. Gottes Stärke ist Sein Mitleid und die Stärke des Menschen ist sein Gebet. Oder du kannst meditieren. Das ist sogar noch eine größere Kraft. Wenn du kämpfst und Gottes Gnade herabkommt, versichere ich dir, dass du den Tod des Betreffenden verzögern kannst. Es gibt viele Fälle, wo spirituelle Sucher träumten, dass ein Angehöriger sterben würde und sie sofort zu meditieren und zu beten begannen. Dann kam Gottes Gnade herab. Gott schließt die Möglichkeit nicht endgültig aus, aber Er kann das tatsächliche Ereignis einfach hinausschieben.

Warum hilft Gott einem Sucher in solch einem Fall? Gott hilft, weil Er durch das kosmische Gesetz nicht gebunden ist. Das kosmische Gesetz wurde von Gott geschaffen und Er kann Sein eigenes Gesetz jederzeit brechen. Wenn Er Sein Gesetz nicht brechen könnte, wäre Er nicht allmächtig. Und durch dein seelenvolles Gebet kannst du Gott dazu bringen, Sein Gesetz zu brechen. Gott sagt: "Das soll geschehen." Und so hat Er es aufgezeichnet. Doch wenn ein menschliches Gebet in Sein Herz eindringt, kann Er Seine eigene Anordnung rückgängig machen.

Wenn du hoffnungsvolle Träume, erleuchtende Träume, ermutigende Träume hast, wenn du siehst, das etwas Bedeutungsvolles im Leben eines Freundes geschehen wird, dann solltest du bewusst versuchen, deine Seele mit seiner Seele zu identifizieren. Wie kannst du das tun? Durch deine Meditation. Deinem Freund wird das Ereignis schließlich Freude bringen, denn es ist seine Erfahrung. Aber diese Freude hast du durch Gottes Gnade schon vor ihm erfahren. Wenn du nun weise bist, wirst du tief nach innen gehen und die Freude, die du erfahren hast, assimilieren und dann versuchen, sie ihm innerlich anzubieten, bevor er sie direkt von Gott bekommt. Wenn du deinem Freund jedoch erzählst: "Ich habe etwas Wunderbares von dir geträumt," wird er eine Sekunde lang glücklich sein, doch dann wird er an dir zweifeln und sagen: "Ach, das sind doch alles nur Hirngespinste!" Trotz deiner besten Absichten wird sein zweifelnder Verstand kaltes Wasser auf deine ermutigende Botschaft gießen. Anstatt dem Betreffenden davon mit Worten zu erzählen, solltest du also versuchen, ihm die Freude des Traumes durch deine Meditation bewusst zu schenken. Dann wird er zusätzlich Kraft erhalten. Bevor er die Erfahrung aus deinem Traum erhält, die zu ihm in Gestalt der Wirklichkeit kommen wird, wird er schon inneren Frieden und innere Freude erhalten, ohne zu wissen woher, denn du hast begonnen, ihn damit zu füllen und ihn darauf vorzubereiten, etwas sehr Hohes, sehr Bedeutungsvolles und Erfüllendes zu empfangen. Und wenn du gute Träume über dich selbst hast, dann geh tief nach innen und mach dich bereit – bereit, ein gutes Instrument für die Wirklichkeit zu sein; bereit, die Wirklichkeit so aufzunehmen, wie sie aufgenommen werden sollte.

Wie können wir uns nach dem Aufwachen an unsere Träume erinnern?

Manche Leute behaupten, sie hätten keine Träume, aber sie irren sich. Sie träumen zwar, doch sobald sie aus dem Traumland herauskommen vergessen sie ihre Träume sofort wieder. Andere Menschen haben die Fähigkeit ihr Traum-Bewusstsein am frühen Morgen zu bewahren, während sie schon völlig wach sind. Wenn du fühlst, dass du in der Nacht einen Traum hattest und dich nur nicht daran erinnern kannst, dann versuche dich früh am Morgen auf diesen bestimmten Punkt an deinem Hinterkopf zu konzentrieren. Er liegt an der obersten Stelle des Nackens. Wenn du Träume hast, werden sie sich entweder über deinen physischen Verstand manifestieren oder sie werden eine Zeitlang – einige Stunden oder sogar einen oder zwei Tage lang – an diesem Punkt gespeichert. Wenn du also einen Traum zurückholen willst, solltest du versuchen dich auf diesen Punkt zu konzentrieren. Wenn du dich dort zehn oder fünfzehn Minuten lang konzentrieren kannst, wirst du spüren, dass du an eine bestimmte Türe klopfst. Und wenn diese Türe sich öffnet, wirst du dich vollständig an deine Träume erinnern können. Alles wird wieder zu dir zurückkommen.

Wenn du schlechte Träume hast, dann solltest du erst gar nicht versuchen, dich an sie zu erinnern. Im Gegenteil – vergiss sie sofort! Je schneller du sie vergisst, desto besser ist es für dich auf jeder Ebene deines Bewusstseins. Wenn es sich hingegen um einen guten Traum handelt, erinnere dich an ihn, aber miss ihm keine übertriebene Bedeutung bei. Damit meine ich, du solltest nicht ständig an den Traum denken und darüber dein Wirklichkeitsleben vergessen, das deine bewusste und ständige Aufmerksamkeit erfordert. Wenn du jedoch den Traum in deinem Herzen bewahren kannst, wird er dir Freude, Inspiration und Strebsamkeit geben, so dass du in deinem Wirklichkeitsleben hingebungsvoller, spiritueller, göttlicher und vollkommener sein kannst.

Wenn man schläft, scheint man viel weniger Kontrolle über seine Reinheit zu haben?

Das ist völlig richtig. Im Wachstadium hat man mehr Kontrolle über seine Reinheit, während man im Schlaf praktisch keine Kontrolle darüber hat. Aber das ist nur eine Frage der Übung. Wenn du ein guter Sänger werden willst, dann übst du, bis du schließlich alle Melodien perfekt von Anfang bis Ende singen kannst. Wenn du nicht übst, wirst du Fehler machen. Wenn du ein guter Tänzer werden willst, musst du die Tanzschritte tagein, tagaus üben – anders kannst du nicht perfekt werden. Hier ist es genauso. Wenn du während des Wachzustandes äußerst seelenvoll auf Reinheit meditieren kannst und wenn du während des Tages in deinem inneren Leben vollkommen sein kannst, dann versichere ich dir, dass du auch vollkommen sein wirst, wenn du schläfst. Wenn du Reinheit besitzt, wirst du sogar in einem Traum zutiefst zufrieden sein, denn ein Traum birgt die Wirklichkeit in sich und die Wirklichkeit birgt den Traum in sich. Was geträumt wird, ist eine Wirklichkeit in einer anderen Welt – in einer höheren oder niederen Welt. Wenn du jedoch hier, in der physischen Welt, eine gewisse Meisterschaft über deine Unreinheit erlangen kannst, wirst du sie auch in der Traumwelt haben, das versichere ich dir.

Was kann man machen, wenn man oft schlechte Träume aus dem Vitalen hat?

In diesem Fall muss man vorsichtiger und bewusster sein und sich seinem spirituellen Leben stärker hingeben, vor allem während der Meditation. Bei jeder Meditation sollte man fühlen, dass das Ergebnis der Meditation wie ein Fluss ist, der zum Meer fließt, seinem vorbestimmten Ziel entgegen. Der Sucher sollte fühlen, dass der Traum nicht das Ziel ist. Er ist nur eine Reise. Während der Reise mag man auf schlechtes Wetter und andere Hindernisse stoßen, doch wenn man tapfer ist, erreicht man unweigerlich sein Ziel. Sei also während deiner Träume tapfer und fühle, dass der Traum nicht das Ende ist. Wenn du einen unglücklichen Traum hast, fühle, dass er ein notwendiger Schritt in deinem Leben ist, um dich stärker zu machen, vor allem in deinem Fall. Ich brauche dir nicht zu sagen, dass die Wirklichkeit selbst danach schreit, dass du an ihrem Tor ankommen mögest. Sie braucht dich, den Schrei deines Herzens, das bewusste und ständige Einssein deines Lebens verzweifelt, um sich in dir und durch dich manifestieren zu können - für die Vervollkommnung des Lebens und die Manifestation der Liebe auf der Erde.

Wenn du Träume aus dem niederen Vitalen hast, müssen sie gereinigt werden. Wenn du dein Zimmer unordentlich und schmutzig zurücklässt, kannst du nicht erwarten, dass es auf einmal ordentlich und sauber ist, wenn du es wieder betrittst. Du musst versuchen in deinem Zimmer sauberzumachen, einige Dinge aufzuräumen und andere wegzuwerfen.

In der Meditation suchst du Licht und dieses Licht muss in dein Vitales eintreten, um es zu reinigen. Wenn du ohne Licht einen dunklen Raum betrittst, wirst du nichts sehen. Du denkst dann, alles sei in Ordnung. Doch wenn du das Licht anschaltest, wirst du sehen, dass nichts in Ordnung ist, dass der Raum voller zerstörerischer Kräfte ist. Das ist gut so, denn nun bist du in der Lage, die Kräfte zu transformieren. Wenn du von deiner Meditation Licht und Seligkeit erhältst und damit in die vitale Welt eintrittst, ist es dir sehr leicht möglich, sie zu reinigen. Mach dir also wegen dieser vitalen Träume keine Sorgen. Wenn du eine wunderbare Meditation gehabt hast, versuche einfach, das Licht aus deiner Meditation in deine vitalen Träume hineinzubringen und sie zu reinigen. Lass deine Träume von der Kraft deiner Meditation gereinigt werden.

Kann man einen schlechten Traum in einen guten verwandeln?

Sri Chinmoy: Wenn du einen schlechten Traum hast und ihn wirklich in einen guten Traum verwandeln willst, dann musst du sofort versuchen aufzuwachen. Steh auf und strecke deine Arme und Beine, dann setze dich hin und meditiere. Wenn du tief nach innen tauchst, wird die Stärke deiner inneren Meditation und deines inneren Lichts unweigerlich deine schlechten Träume in gute, erleuchtende und erfüllende Träume verwandeln. Aber wenn du dich von schlechten Träumen befreien willst, dann steh nach dem Traum sofort auf und sage: "Ah, jetzt bin ich von dem schlimmen Angriff befreit." Bevor du dich wieder zum Schlafen hinlegst, lächle und lache und freue dich, dass der Angriff vorbei ist.

Woher kommen schlechte Träume?

Manchmal nehmen wir ungöttliche Nahrung zu uns, bevor wir zu Bett gehen. Dann träumen wir schlecht – nicht weil falsche Kräfte in uns eindringen, sondern nur wegen der Nahrung, die in unser System gelangt ist. Oder wir haben beim Essen falsche Gedanken. Wir glauben vielleicht, danach seien sie vorbei, aber das stimmt nicht. In der Nacht können diese falschen Gedanken Probleme verursachen. Schlechte Träume kommen also manchmal von der Nahrung und manchmal von Gedanken, die wir beim Essen haben.

Albträume können auch kommen, wenn deine beiden Hände beim Schlafen zusammengelegt auf deiner Brust ruhen, über dem Herzen. Das geschieht sehr häufig. Zudem ist es auch nicht gut, die Bettdecke über das Gesicht zu ziehen. Wenn du mit den Händen auf der Brust schläfst, kannst du auch Frösche, Eichhörnchen, Katzen und alle möglichen anderen Tiere in deinen Träumen sehen. Beim Schlafen solltest du entweder auf der Seite oder auf dem Rücken liegen. Doch achte darauf, dass kein Druck auf deinem Brustkorb lastet. Sonst kannst du in eine feste Wand hineingeraten und zwar in eine sehr, sehr schlechte Wand. Ich weiß, dass einige meiner Schüler oft mit den Händen auf der Brust schlafen. Das ist überhaupt nicht gut. Einige von ihnen schlafen sehr lang, aber sie haben keinen guten Schlaf. Sie sollten einige Minuten lang meditieren, bevor sie zu Bett gehen.

Soll ich um einen ruhigen Schlaf beten, um keine schlechten Träume zu haben oder soll ich die Träume einfach kommen lassen?

Meditiere zuerst auf das Herz und spüre dort die wirkliche Gegenwart von Licht. Dann nimm dieses Licht und wirf es in den dunklen Abgrund des Nabels, um ihn damit zu reinigen. Dann kannst du keine schlechten Träume mehr haben, weil dein Vitales erleuchtet werden wird.

Wie kann man in der Welt des Vitalen positive Träume haben?

Wenn du normalerweise morgens um fünf Uhr aufstehst, dann stehe um vier Uhr auf. Dusche dich gründlich und meditiere mindestens eine halbe Stunde lang. Konzentriere dich dann nach der Meditation im Sitzen oder im Liegen auf deinen Nabel. Denke dabei nicht an Träume. Versuche zu fühlen, dass sich dein Nabel-Chakra öffnet. Versuche dir vorzustellen, dass sich dort ein Rad ganz schnell dreht. Da du vorher eine halbe Stunde meditiert hast, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, wenn du in dieses Chakra eintrittst, obwohl es das Chakra des Vitalen ist. Von dort wirst du dann dynamische Träume oder wunderschöne, seelenvolle Träume voller Farben erhalten. Auch wenn du dich auf andere Zentren konzentrierst, wirst du Träume haben. Sei jedoch vorsichtig, dass du dich nicht in deinen Träumen verlierst.

Angenommen deine Meditation ist um 5.30 Uhr vorbei und um 6.30 Uhr musst du wieder aufstehen, um zur Arbeit zu gehen. So steht dir also nur eine Stunde zur Verfügung. Doch wenn das Nabel-Chakra einmal geweckt ist, arbeitet es sehr schnell. Wenn dieses Chakra und die darunter liegenden Zentren zu früh geöffnet werden, ist das ein wahrer Fluch. Wenn es jedoch zum richtigen Zeitpunkt geschieht, gibt es keine Probleme.

Wie kann ich spirituelle Träume haben?

Sri Chinmoy: Wenn du süße Träume, inspirierende Träume haben möchtest, dann solltest du früh am Morgen - um drei Uhr dreißig oder um vier oder fünf Uhr – sehr seelenvoll meditieren und dann nochmals dreißig oder vierzig Minuten lang schlafen. Wenn deine Meditation stark und echt ist, wenn sie aus der Tiefe deines Herzens kommt, werden alle Träume, die du danach hast göttliche, bedeutungsvolle Träume sein. Es werden Träume von Engeln oder Gottheiten sein oder von geliebten Menschen. Oder du wirst ermutigende, inspirierende Dinge sehen.

Wenn du vor drei Uhr morgens gute Träume haben möchtest, dann versuche bitte, ungefähr zehn Minuten lang auf deinen Nabel zu meditieren, bevor du abends zu Bett gehst. In der Nabelgegend entstehen die Emotionen. Emotionen an sich sind nicht schlecht, es kommt jedoch darauf an, wie wir sie verwenden. Wenn wir menschliche Emotionen haben, binden wir uns nur. Aber wenn wir göttliche Emotionen haben, dehnen wir uns aus und erweitern unser Bewusstsein. Wenn du dich zehn Minuten lang auf dein Nabelzentrum konzentrierst, kannst du die menschlichen Emotionen unter Kontrolle bringen und den göttlichen Emotionen erlauben, vom Herzen nach oben zu steigen, hinauf zum Höchsten.

Wie kann man Träume von den höheren Welten erhalten?

Wenn du Träume von den höheren Welten und nicht von den niederen Welten erhalten willst, dann meditiere vor dem Schlafengehen mindestens fünf Minuten lang auf dein Nabelzentrum und die Zentren unterhalb des Nabels. Damit wirst du die Türen zu diesen Zentren verschließen. Meditiere dann weitere fünf Minuten auf dein Herzzentrum und die Zentren oberhalb des Herzens. Damit wirst du die Türen zu diesen Zentren öffnen. Versuche während du das Nabelzentrum und die tieferliegenden Zentren verschließt, die dynamische Energie eines Vulkans oder eines heldenhaften Kämpfers zu fühlen. Versuche dann, während du das Herzzentrum und die höheren Zentren öffnest, die Fröhlichkeit und Wonne eines Kindes zu fühlen. Wenn dir das gelingt, wirst du unweigerlich Träume aus den höheren Welten erhalten.

Wenn man mit einem Gefühl der Erhebung und Freude aufwacht, bedeutet das, dass man im Traum eine spirituelle Erfahrung gemacht hat, auch wenn der physische Verstand sich dessen nicht bewusst ist?

Wenn du dich daran erinnern kannst, dann bist du dir der Erfahrung bewusst, sonst könntest du mir jetzt nicht davon erzählen. Nachdem du die Erfahrung hattest, bist du über verschiedene Sprossen der Bewusstseinsleiter herabgestiegen. Weil du ein Anfänger im spirituellen Leben bist, besteht zwischen der untersten Sprosse und der Sprosse, auf der du die Erfahrung hattest, keine Verbindung. Wenn du während des Tages in deinem physischen Bewusstsein bleibst, kann die Erfahrung, die du in der inneren Welt hattest, nicht richtig wirken. Das physische Bewusstsein hat keinen freien Zugang zu der Bewussteinsebene, auf der deine Erfahrung stattfand. Erst wenn es mit göttlichem Licht überflutet ist, kann das physische Bewusstsein freien Zugang zu allen Bewusstseinsebenen erlangen.

Während du schläfst, fliegt die Seele wie ein Vogel von einer Bewusstseinsebene zur anderen. Doch wenn das Physische die Seele dabei beobachten möchte, muss es vom Licht der Seele geformt und geführt werden. Während deiner Erfahrung warst du zwar bewusst, aber danach konntest du die Erfahrung nicht zurückholen, weil du dir all der Stufen, die zwischen dieser Ebene und der physischen Ebene liegen, nicht gewahr warst. Das Beste ist daher, immer bewusst und offen zu sein und zu versuchen, mehr Zeit in der Meditation zu verbringen. Wenn du zur Zeit täglich eine Stunde lang meditierst, dann versuche zwei Stunden zu meditieren. Gott hat dir vierundzwanzig Stunden gegeben. Davon kannst du mehr Zeit für die Meditation verwenden. In der Stille kannst du mehr sprechen, in der Stille kannst du kraftvoller handeln.

Wie kann ich mir spiritueller Erfahrungen, die ich in meinen Träumen hatte, bewusst werden?

Sri Chinmoy: Du kannst dir spiritueller Erfahrungen, die du während des Schlafes hattest, nur bewusst werden, wenn du fühlst, dass diese Erfahrungen für dich von außerordentlich großem Wert sind. Wenn du das spürst, wirst du das Gefühl eines großen, unwiederbringlichen Verlustes haben, wenn du deine Erfahrungen vergisst. Beim nächsten Traum wirst du dann deine Erfahrungen nicht mehr vergessen.

Unser Problem besteht darin, dass wir unseren Erfahrungen nicht den gebührenden Wert beimessen. Zum einen sind wir der Ansicht, dass wenn wir während des Schlafes eine Erfahrung haben, es nur unsere mentale Halluzination sei und weiter nichts. Das ist falsch. Zum anderen meinen wird, dass andere die gleichen Erfahrungen machen und sie nichts Ungewöhnliches sind. Das ist ebenso falsch. Ob andere Menschen Träume haben oder nicht, ist nicht unsere Sache. Für uns ist nur wichtig, neues Leben zu erhalten und unserem vorbestimmten Ziel entgegenzulaufen. Wenn wir unseren Erfahrungen nicht die ihnen zukommende Bedeutung geben, haben sie das Gefühl, dass sie nicht gebraucht werden und klopfen nicht mehr an unsere Türe. Der Grund, warum wir uns unserer Erfahrungen, die wir während des Schlafes machen, nicht bewusst werden, liegt folglich darin, dass wir sie nicht richtig schätzen. Wenn wir einen Menschen oder eine Sache gebührend schätzen, bleibt der oder das Betreffende mit uns, in uns und für uns.

Wie materialisieren sich Träume?

Sri Chinmoy: Es gibt viele Welten. Ein Traum ist ein Ereignis in der psychischen Welt, in der mentalen Welt, in der vitalen Welt oder in einer anderen Welt. Wenn jemand in der mentalen Welt träumt, muss sich der Traum zuerst in der vitalen Welt manifestieren, bevor er die physische Welt erreicht. Die physische Welt ist die letzte Welt, in der wir ihn sehen. Es ist, als wenn man einen Baum hinunterklettert. Wenn ein Ereignis in der mentalen Welt stattfindet, versucht es nach kurzer Zeit, auf die vitale Ebene und von dort auf die physische Ebene herabzukommen. Es kann jedoch geschehen, dass ein Ereignis der mentalen Ebene die physische Ebene nie erreicht. Wenn die vitale Welt etwas dagegen hat, kann sie verhindern, dass ein Ereignis sich materialisiert. Das Vitale ist wie ein Leibwächter, wie ein Soldat. Wenn das Vitale es zulässt, kann das betreffende Ereignis schließlich auch auf der physischen Ebene stattfinden. Träume brauchen eine Öffnung, um in das Vitale einzutreten, und wenn sie von dort wieder eine Öffnung erhalten, treten sie ins Physische ein. Wenn das Vitale seine Tür öffnet, kommt das Traumereignis ins Physische und manifestiert sich dort. Das Gleiche geschieht bei Krankheiten. Wenn eine Krankheit zuerst in den Verstand eintritt, kann sie daran gehindert werden, in den Körper zu gelangen. Zuerst ereignet sie sich in den tieferen oder höheren Regionen, und wenn das Vitale es zulässt, manifestiert sie sich im Grobphysischen.

Sehr oft haben wir Träume und erinnern uns am Morgen nicht mehr an sie. Aber was sich in ihnen ereignete, ist völlig echt und wird sich schließlich materialisieren. Andererseits gibt es vieles, was nicht zuerst in der mentalen oder der psychischen Welt Gestalt oder Form annimmt. Viele Ereignisse können direkt aus dem universellen Bewusstsein entstehen. Wenn das Physische sein Bewusstsein ausdehnen kann, wie ein Vogel seine Flügel ausbreitet, geschehen viele Dinge. Es kann Erfahrungen direkt aus dem universellen Bewusstsein holen, ohne dass sie erst durch den Verstand oder das Vitale gehen müssen. Auch wenn man in der mentalen Welt etwas neutralisieren möchte, muss man fähig sein, ins universelle Bewusstsein einzutreten, um von dort Energie zu erhalten. Wenn du einmal freien Zugang zum universellen Bewusstsein hast, kannst du auf die mentale Ebene gehen und dort erfolgreich gegen die Unwissenheit kämpfen.

Was sind Träume?

Sri Chinmoy: Träume sind Wirklichkeiten anderer Welten. Wenn es sich um Träume aus den niederen Welten handelt, wird die Seele entweder versuchen, sie zu erleuchten und emporzuheben oder sie zu zerstören. Unerleuchtete Träume schaffen für den Suchenden große Probleme. Wenn es ungöttliche Träume sind, kämpft das Licht der Seele mit ihnen, um zu verhindern, dass sie sich manifestieren.

Wenn es sich um erhebende Träume handelt, um Träume aus höheren Welten, dann beschleunigt die Seele ihre Reise zur Erde. Wenn die Wirklichkeiten der höheren Welten herabkommen wollen, hilft ihnen das Licht der Seele. Es zieht sie wie ein Magnet an und versucht, sie zu manifestieren. Wenn sie nicht manifestiert werden, bedeutet das, dass ihre Zeit noch nicht gekommen ist. Es kann auch sein, dass das Göttliche in uns fühlt, dass sie nicht manifestiert zu werden brauchen oder das Göttliche in uns ändert das Spiel und beschließt, dass sie nicht manifestiert werden sollen. Doch in den meisten Fällen sind die Träume von heute die Wirklichkeiten von morgen.

Wenn jemand in der normalen Welt ein Millionär werden will, arbeitet er fünfzig Jahre lang, bis er es geschafft hat. Vor fünfzig Jahren war es ein Traum, aber jetzt ist es Wirklichkeit geworden. Wenn du im spirituellen Leben strebst, fühlst du, dass du Gott verwirklichen und manifestieren wirst. Das sind alles Träume. Doch in zehn oder zwanzig Jahren oder in einigen Inkarnationen werden sie manifestierte Wirklichkeiten sein. Wir können von unseren Träumen viel lernen, doch wir müssen uns bewusst sein, von welcher Ebene ein Traum kommt. Wenn er von der vitalen Ebene kommt, der Ebene des niederen Vitalen, dann sollten wir ihn vergessen. Das niedere Vitale ist auch eine Bewusstseinsebene, aber Träume von dieser Ebene sind unwichtig und sinnlos. Wenn der Traum hingegen von der intuitiven Ebene, von der psychischen Ebene, vom höheren Verstand, dem sogenannten ‘Overmind’ oder vom erleuchteten Verstand kommt, dann sollten wir ihm Beachtung schenken. Wenn wir sehen, dass wir die Fähigkeit oder das Bedürfnis haben, jemandem in seiner Meditation zu helfen oder sein Bewusstsein zu heben, dann sollten wir dieser Art Traum die gebührende Beachtung schenken. In diesem Fall ist der Traum von heute die Wirklichkeit von morgen – ein Traum, der Wirklichkeit in sich birgt.

Träume, die von einer höheren Ebene zu uns kommen – das heißt gute, göttliche Träume – sollten wir schätzen und wir sollten versuchen, ihre Manifestation zu beschleunigen. Wir werden versuchen, diese Träume in Wirklichkeiten zu verwandeln.

Was ist der Unterschied zwischen Traum, traumlosem Schlaf und Wachbewusstsein?

Sri Chinmoy: Es gibt drei hauptsächliche Bewusstseinszustände: jagriti, swapna und sushupti. Jagriti ist das Wachstadium, Swapna ist das Traumstadium und Sushupti ist das Stadium des Tiefschlafes. Wenn wir uns im Wachstadium befinden, ist unser Bewusstsein nach außen gerichtet, wenn wir uns im Traumstadium befinden, ist unser Bewusstsein nach innen gerichtet, wenn wir uns im Stadium des Tiefschlafes befinden, bewegt sich unser Bewusstsein im Jenseits.

Wenn wir uns im Wachstadium befinden, nennen wir die Identifikation, die wir mit allem und jedem vollziehen vaishwanara, das was allen Menschen gemeinsam ist. Wenn wir uns im Traumstadium befinden, identifizieren wir uns mit tejasa, unseren eigenen strahlenden inneren Fähigkeiten, unserer inneren Lebenskraft. Und wenn wir in den Tiefschlaf eintreten, erleben wir das Subtile und identifizieren uns damit. In diesem dritten Stadium leben wir nicht im vitalen Bewusstsein, nicht im intellektuellen Bewusstsein, sondern im inneren, intuitiven Bewusstsein. Im Sushupti gibt es keine kollektive Form, alles ist unbestimmt. Es ist alles eine grenzenlose Masse. In diesem Stadium machen wir eine sehr hohe Erfahrung.

Es gibt noch ein viertes Stadium, turiya, das transzendentale Bewusstsein. Im Turiya-Bewusstsein zu sein ist wie auf dem höchsten Ast eines Baumes zu sitzen. Wenn wir uns am Fuß des Baumes befinden, sehen wir mit größter Mühe ein wenig von dem, was um uns ist. Doch wenn wir uns oben auf dem Baum befinden, sehen wir alles um uns herum und unter uns. Wenn wir also in das Turiya-Bewusstsein eintreten, fühlen wir, dass wir in die höchste Bewusstseinsebene gelangt sind. Von hier aus können wir alles beobachten.

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