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Langstreckenlauf

Welche guten Eigenschaften fördert das Langstreckenlaufen? Sri Chinmoy nennt in einem Interview die vielen guten Eigenschaften, die sich durch das Laufen von langen Strecken entwickeln.

In der Zeitschrift Ultrarunning war kürzlich zu lesen, dass das Sri Chinmoy Marathon Team die besten Läufe im Land veranstaltet.

Sri Chinmoy: Ich bin für diese Aussage überaus dankbar, überaus dankbar. Ich weiß aber auch, dass es vieles gibt, was wir falsch machen. Es gibt zweifellos Raum für Verbesserung. Wenn wir den Mond anschauen, sehen wir, dass er uns von weitem vollkommen erscheint, bei näherem Hinsehen jedoch entdecken wir, dass er voller Löcher ist. Eine Blume kann wunderschön aussehen, doch bei näherer Betrachtung entdecken wir einige Unvollkommenheiten.
Wir bewundern jemanden, der ein großer Tennisstar ist. Wir sagen, seine Schläge seien perfekt und so weiter, er selbst aber weiß, wie sehr er sich noch verbessern kann. In so vieler Hinsicht kann er noch besser werden. Auch wir wissen, dass wir nicht perfekt sind. Ja, wir sind weit davon entfernt, perfekt zu sein. Es gibt so vieles, was wir noch lernen müssen. Unsere größte Freude aber ist, dass wir nicht aufgeben. Wir mögen nicht vollkommen sein, aber unser Ziel ist der Fortschritt, und wir glauben, dass wir bessere Instrumente Gottes werden, wenn wir schrittweise und stetig voranschreiten.
Wenn man unsere Laufveranstaltungen lobt, empfinde ich tiefe Dankbarkeit. Wenn man aber behauptet, unsere Läufe seien in in jeder Hinsicht perfekt, bin ich der erste, der das nicht gutheißt. Ich kann nur sagen, wir sind bemüht, es besser zu machen. Wir werden jedes Jahr ein bisschen besser. Wir wissen, was in den Jahren zuvor nicht so gut gelaufen ist. Das, was uns nicht gelungen ist oder uns nicht zufrieden gestellt hat, versuchen wir, zu verbessern.

Wie sind Sie mit dem Ultra-Laufen in Berührung gekommen? Ich weiß, Sie waren in Ihrer Jugend Kurzstreckenläufer, aber wann haben Sie sich in den Ultralangstreckenlauf verliebt?

Sri Chinmoy: Das war vor etwa 12 Jahren. Ich glaube, dass der Langstreckenlauf für die meisten Leute besser geeignet ist, um körperliche Fitness zu erlangen, als der Kurzstreckenlauf. Nur einer von Tausend oder sogar Zehntausend hat das Talent zum Sprinter, wohingegen Tausende von Menschen täglich lange Strecken laufen können. Zudem erinnert uns der Langstreckenlauf an das innere Laufen. Es lässt uns fühlen, dass wir die Straße der Ewigkeit entlang laufen. Jeder Mensch ist ein Pilger. Wir sind alle Pilger und es ist unsere Pflicht, die Straße der Ewigkeit entlang zu gehen, zu marschieren und zu laufen. Wenn wir lange Strecken laufen, erinnert uns das an unser inneres Leben. Zugleich erhalten Läufer gute Eigenschaften von oben: Geduld, Widmung und ein Leben der Selbst-Disziplin und Hingabe.
Jeden Tag laufen Langstreckenläufer eine halbe, ganze oder zwei Stunden lang; es werden ihnen dabei die Segnungen von Mutter Erde, der Natur, zuteil. Sie atmen frische Luft. Sie erfreuen sich am Duft der Blumen, dem Segnungen der Bäume und so weiter, wohingegen Sprinter auf der Aschenbahn laufen. Bei ihnen geht es alleine um Geschwindigkeit, Geschwindigkeit, Geschwindigkeit. Sie versuchen, schnell, schneller, am schnellsten zu laufen. Sie haben keine Zeit, um sich an der Schönheit der Natur zu erfreuen oder die Segnungen von Mutter Erde zu empfangen.
Als Kurzstreckenläufer kenne ich mich ein bisschen mit dem Kurzstreckenlauf aus und ich habe festgestellt, dass von meinen Schülern nur einige wenige mit diesem Talent gesegnet sind. Wenn sie hingegen über einige Monate hinweg lange Strecken laufen, können sie leicht Kraft und Ausdauer entwickeln. Zudem fühle ich, dass der Langstreckenlauf weitaus besser geeignet ist als der Kurzstreckenlauf, wenn man innere Ruhe erlangen will.

Sport gleich Mord? Oder was steckt dahinter?

Dass Sport in Maßen für Fitness und Wohlbefinden unerlässlich ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Aber angesichts dessen, was sich ein Sportler antun mag, ob er nun einen Ironman, ein 6-Tage-Rennen oder sogar die unvorstellbare Strecke von 3100-Meilen bewältigt, stellt sich einem durchaus mal die Frage: Warum tut sich ein Mensch so etwas an? Kann das noch gesund sein...?

Wer nie selbst gelaufen ist oder ähnliche sportliche Herausforderungen auf sich genommen hat, wird dieser Frage wohl immer verständnislos gegenüber stehen. Ich jedenfalls als eingefleischter Sportmuffel quälte mich schon in der Schule, wenn ich nur 2km laufen musste. Was tat da nicht alles weh, wieviel Unmut wurde da nicht in mir wach, gegen die Lehrer und die ganze ungerechte Welt. Wozu sollte das gut sein? Demjenigen, der mir in dem Moment gesagt hätte, dass ich mal in meinem Leben einen Marathon oder mehr laufen würde, hätte ich nur einen Vogel gezeigt.
Jahre später aber fand ich mich in der Gesellschaft von Menschen wieder, die regelmäßig und wirklich mit Begeisterung liefen. Und das steckt an, irgendwann. Ich begann auch mit dem Laufen -und es machte Spaß! Es gab mir wirklich Freude und ich blieb dabei. Allerdings war die Sache mit dem Marathon immer noch so absurd. Wieder einige Jahre später versuchte ich es einfach. Ich lief dann mal los; wenn es nicht ging, konnte ich ja aufhören. Meinen ersten Marathon lief ich in ungezwungener Atmosphäre mit anderen Gleichgesinnten – ich lief ihn zu Ende, knapp unter 5 Stunden. Hinterher schwamm ich im Meer der Begeisterung, war erfüllt von Selbstvertrauen und hatte eine Barriere in meinem Verstand durchbrochen. Danach konnte ich andere Herausforderungen auf mich nehmen. Zu den größten zählt ein 24-Stunden-Lauf in Köln, zu dem ich mich ganz spontan anmeldete. Die längste Strecke, die ich bis dato bewältigt hatte, waren 75km in 6 Stunden. Das bedeutete also einen gewaltigen Sprung für mich. Aber ich hatte in meinem Herzen einen so starken Impuls gefühlt, diese Herausforderung auf mich zu nehmen, dass ich überzeugt war, es schaffen zu können.
Ich lief wie eine Nähmaschine. Es war so schön, die Sonne schien, es ging dahin im Grün der Natur, auf schattigen Wegen, immer am Rhein entlang.
Nach etwa 20 Stunden brauchte ich mal eine längere Pause. Ich lag eine Stunde lang reglos da, habe glaube ich sogar geschlafen. Unterdessen wurden meine Blasen an den Füßen behandelt. Dann stand ich auf, wollte weiter. O Gott, diese Schmerzen! Die Füße schienen nur aus Schmerz zu bestehen, die Beine waren schwer, alle Muskeln steif. Wie sollte ich überhaupt noch gehen?

Aber du gehst einfach und irgendwann läufst du wieder. Du registrierst die Schmerzen, aber bewertest sie nicht. Du weißt, dass sie da sind, aber eine andere Kraft treibt dich voran, die stärker ist als das, was dich bremsen will. Es ist eine kollossale Erfahrung. Du kriegst ein anderes Verhältnis zu körperlichem Schmerz, weil du dich nicht mehr damit identifizierst. Und das nimmst du mit ins alltägliche Leben, weil du den Schmerz nicht mehr so wichtig nimmst. Du beobachtest ihn, fällst aber nicht mehr in ihn hinein und lässt dein Bewusstsein davon nicht überfluten.

Ich glaube, dass dies eine tiefgreifende Erfahrung ist, die Menschen suchen, wenn sie sportliche Herausforderungen annehmen, auch wenn sie Außenstehenden als aberwitzig erscheint. Grenzen sprengen, nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper. Dem Körper mehr zutrauen, als du das normal tust. Keine Angst haben, dass es dir schaden könnte. Deine innere Stimme sagt dir nämlich auch, wann du aufhören solltest. Ein gutes Gleichgewicht zu finden zwischen dem Mut, die Grenzen zu sprengen und auf die innere Stimme zu hören, die dich warnt, wenn es zuviel wird. Darauf kommt es an.
Du trittst heraus aus deinem kleinen Raum, überschreitest deine durch Angst eng gesteckten Grenzen. Das ist es, was Sri Chinmoy meint, wenn er von Selbsttranszendenz spricht. Er hat es ja in überwältigender Weise selber vorgelebt.
Belohnt wirst du mit Freude, einer alles durchdringenden Freude und Zufriedenheit, die du selten in dieser Qualität erfährst.

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